Swiss representative Granit Xhaka of Borussia Mönchengladbach: Introduces Kosovo, Albania and origin to his teammates

By: Kosovo Diaspora    August 23, 2012

Article was published by the Blick.ch newspaper. The article is in German.

Nati-Star Xhaka singt Albanien-Hymne!

Jeder neue Spieler muss bei Gladbach seinen Kollegen ein Lied vorsingen. Granit Xhaka wählte die albanische Nationalhymne. Hier erklärt er warum.

Elf Millionen Franken bezahlte Borussia Mönchengladbach für Granit Xhaka (19) an den FC Basel. Nach drei Wochen ist das Umfeld voll des Lobes. «Er ist schon der Chef», schwärmt die «BILD»-Zeitung. Mitspieler Luuk de Jong sagt: «Ich liebe seine Spielweise. Granit hat das Spiel richtig gut in der Hand und er weiss, wie man Bälle verteilen muss.» De Jong ist holländischer Nationalspieler, Gladbach zahlte für ihn 18 Millionen Franken an Twente Enschede.

Bei der Borussia müssen neue Spieler zur Einführung vor versammelter Mannschaft ein Lied singen. De Jong blieb bisher noch verschont, weil er später zur Borussia kam. Jugendspieler Nico Brandenburger gab im Trainingslager von Rottach-Egern den Sommerhit «Call me maybe» zum Besten. Unser Nati-Star Granit Xhaka sang die albanische Nationalhymne. Das SonntagsBlick-Interview.

Granit, warum wählten Sie die albanische Nationalhymne?
Granit Xhaka:
 Na ja, als Kind lernst du gewisse Lieder. Und ganz ehrlich: Es ist das einzige, das ich wirklich singen kann, allerdings auch nur die erste Strophe … Die Mitspieler waren sehr überrascht, Sie wussten nicht, dass meine Eltern aus dem Kosovo sind. Aber sie haben natürlich kein einziges Wort verstanden.

Warum haben Sie nicht die Schweizer Hymne gesungen?
Weil ich sie nicht kann. Ich habe sie als Kind logischerweise nicht gelernt, da meine Eltern nicht in der Schweiz aufgewachsen sind.

Aber Sie spielen doch für die Schweizer Nati.
Natürlich. Ich sage immer: Ich fühle mich zu 80 Prozent als Schweizer und zu 20 Prozent als Kosovare. Ich bin Schweizer, aber meine Wurzeln sind ein Teil von mir und werden es auch immer bleiben. Da habe ich überhaupt kein Problem damit.

Aber verstehen Sie, dass das viele Menschen in der Schweiz nicht toll finden, dass Sie die albanische Hymne singen?
Schauen Sie, damit muss ich leben. Ich habe meine Herkunft und dazu stehe ich. Ich liebe beide Länder von ganzem Herzen. Wenn jemand so engstirnig denkt, kann ich auch nichts dagegen machen. Und: Es gibt auch viele hundertprozentige Schweizer, welche die Nationalhymne nicht singen können. Ich finde sie einfach schwer zu lernen. Aber ganz klar: Ich will und werde sie lernen. Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen. Aber es ist mittelfristig ein klares Ziel.

Im September spielt die Schweiz gegen Albanien. Welche Hymne werden Sie denn da singen?
Gar keine.

Es gab im Umfeld der Nati die Befürchtung, dass einige Spieler mit Wurzeln in Albanien nicht zum WM-Qualifikationsspiel antreten. Werden Sie spielen?
Hundertprozentig sicher, ja. Es sei denn, ich werde nicht nominiert vom Nationaltrainer. Die Leute vom albanischen Verband wissen, warum ich mich für die Schweiz und gegen Albanien entschieden habe. Da haben sie Pech gehabt.

Es ist möglich, dass der Kosovo bald als unabhängige Nationalmannschaft mitspielen darf. Dann könnten Sie das Land wechseln. Ist das denkbar?
Die Unabhängigkeit ist so weit weg, da beschäftige ich mich überhaupt nicht damit.

Sie sind der prominente Abwesende neben Xherdan Shaqiri bei Olympia. Haben Sie das Spiel der Schweiz gegen Gabun gesehen?
Ja, natürlich. Leider hat unser Olympia-Team nach dem 1:0 zu wenig nach vorne gemacht. Aber es liegt immer noch alles drin.

Und wie läufts bei Mönchengladbach? Sie werden schon als der neue Chef gefeiert.
Bisher läufts sehr gut. Ich fühle mich in der Mannschaft sehr wohl. Freue mich wahnsinnig auf die Bundesliga. Und ich habe ein Haus ein wenig ausserhalb gefunden. Alles läuft nach Plan bisher.